Der Eine im TV, der Andere in der Presse SVF-Obmann und Vize als Medienstars
Was haben der SVF und der FC Bayern seit kurzem gemein? Richtig, die ständige Präsenz in den Medien. Angefangen hat es mit Obmann Hermann Pretzl, der neben seiner absoluten und unwiderruflichen Haupttätigkeit als “Präsident” des SV Freinberg auch nebenbei als Geschäftsführer des innovativen Möbelherstellers “Team 7” agiert. In dieser Funktion wurde “sein” Betrieb in den Landesnachrichten “Oberösterreich heute” im Fernsehen vorgestellt. Auslöser eine neue, richtungsweisende Idee von “Team 7”. Massive Holzmöbel, die normalerweise durch ihr enormes Gewicht und auch Holzverbrauch Probleme bereiten, werden in “Leichtbauweise”, trotzdem Vollholz und massiv, hergestellt. In diesem etwa fünfminütigen Bericht erläuterte Geschäftsführer Hermann Pretzl das neue Verfahren und stellte außerdem den Betrieb vor.
Ein gelungener, informativer Bericht und ein medienwirksamer Hermann Pretzl. (Autogrammadresse bekannt!!!).
Etwas kleiner, der Beitrag von SVF-Vize Florian Hilgarth. Die Passauer Neue Presse berichtete blattbreit über den Transfer deutscher Fußballspieler in oberösterreichische Vereine und dazu befragt wurde unser “Flo”. Nachstehend der Bericht in der PNP am 2. Juli 2009.
Das kleine Fußball-Paradies liegt vor der Haustür
Ostbayerns Fußballer profitieren von den hohen Ablösesummen im österreichischen Amateurfußball und können deshalb viel Geld verdienen
Von Andreas Lakota
“Wenn du als Fußballer was verdienen willst, musst du nach Österreich wechseln.” Unter Ostbayerns Kickern gilt dieser Satz als ungeschriebenes Gesetz. Im Nachbarland, das auf internationaler Ebene höchstens zweitklassigen Fußball bietet, sollen in Sachen Spielergehälter für Amateure nicht selten Champions-League-Bedingungen herrschen. Immer wieder wird berichtet, dass sich schon bei einem Bezirksligaverein 300 Euro und mehr verdienen ließe - pro Spiel wohlgemerkt. Über genaue Summen will öffentlich freilich kein Verantwortlicher sprechen, und auch die Legionäre selbst schweigen. Dass ausländische Spieler häufig mit viel Geld nach Österreich gelockt werden, liegt jedoch nicht zuletzt an den Ablösesummen für einheimische Spieler.
In Oberösterreich wird besonders gut gezahlt
Diese sogenannten Ausbildungs- und Förderungsentschädigungen gibt es zwar auch hierzulande, in Österreich liegen die Summen aber deutlich höher. Während man in Bayern beispielsweise für einen Wechsel von einem Verein in der untersten Klasse (A-Klasse) zu einem anderen A-Klassisten 250 Euro zahlen muss, falls der Verein dem Spieler keine Freigabe erteilt, müssen die Clubs in Österreich deutlich tiefer in die Tasche greifen. Satte 2600 Euro Entschädigung muss ein Verein der untersten Klasse für einen Spieler der gleichen Liga auf das Konto des abgebenden Clubs überweisen. Ein Wechsel von Bezirksligist zu Bezirksligist kostet schon 3300 Euro. Und will ein Landesligist einen Spieler aus den unteren Klassen (1. und 2. Klasse oder Bezirksliga) verpflichten, muss er gar 4800 Euro hinlegen.
Bei einem Transfer eines ausländischen Spielers entfallen diese Ablösesummen freilich. Das “gesparte” Geld können die Vereine direkt in den Spieler investieren, was sich natürlich deutlich auf das “Gehalt” auswirkt. Ein österreichischer Landesligist beispielsweise, der sich mit einen Spieler aus der österreichischen Bezirksliga verstärken möchte, muss nur für den Wechsel 4800 Euro hinlegen. Einem ausländischen Spieler kann der Verein bei angenommenen 26 Ligaspielen allein für diesen Betrag rund 185 Euro pro Partie bieten.
Dass ausländische Fußballer von den hohen Ausbildungs- und Förderungsentschädigungen in Österreich profitieren, kann Dr. Rudolf Novotny, Geschäftsführer der Spielergewerkschaft VdF, nur bestätigen. “Keine Frage, für die Spieler im Grenzgebiet ist das natürlich von Vorteil. Und Oberösterreich gehört, soviel ich weiß, auch zu den Regionen, wo besonders gut gezahlt wird”, sagt der Gewerkschaftler.
“Je größer die Not, desto mehr wird bezahlt”
Dass Vereine, die frischen Wind in ihre Teams bringen wollen, gerne auf Legionäre zurückgreifen, liegt auch daran, weil einheimische Spieler nicht beliebig getauscht werden können. Denn in Österreich gilt die Bestimmung, dass jede Mannschaft pro Spiel mindestens acht “Stammspieler” (drei zusammenhängende Jahre beim Verein gemeldet) sowie drei “Eigenbauspieler” unter 24 (mindestens drei Jahre beim Verein gemeldet) auf dem Spielberichtsbogen setzen muss, was das inländische Transfergeschäft natürlich erheblich einschränkt. Um die Ligen nicht mit ausländischen Kickern zu “überschwemmen”, wurde jedoch zusätzlich eine Ausländerklausel eingeführt. Demnach dürfen pro Partie maximal zwei Legionäre auflaufen.
“In den meisten Vereinen sind diese Positionen auch mit sehr guten Spielern besetzt”, erzählt Novotny. Ähnlich sieht dies Helmut Söllinger, der als Regionsreferent West im oberösterreichischen Fußballverband für das Innviertel zuständig ist. In dieser Gegend seien vor allem deutsche Spieler beliebt, da diese auch zum Training kommen und am Vereinsleben teilnehmen können. Aber natürlich gebe es auch den in Deutschland bekannten klassischen Fußball-Tourismus. Sprich: Manche Akteure reisen aus größerer Entfernung nur für das Spiel an. Als Billig-Kräfte will Söllinger die Fußball-Legionäre allerdings nicht bezeichnen, denn: “Die wissen schon, was sie verlangen können.” Wie viel sich Vereine ihre Ausländer kosten lassen, kann Söllinger nicht sagen. Nur so viel: “Je größer die Not, desto mehr wird gezahlt.”
Rein rechtlich gesehen darf ein Spieler in Österreich eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 540 Euro bekommen. Alles, was darüber geht, muss angemeldet werden. Dass sich dies in der Praxis etwas anders darstellt, wissen sowohl Söllinger als auch Dr. Rudolf Novotny. “Keine Frage, da läuft sicher das meiste ohne Anmeldung”, sagt der Gewerkschaftler, der die Ablösesummen an sich infrage stellt. “Die Vereine bekommen und bezahlen Entschädigungen, das Ganze dreht sich im Kreis und führt zu Konflikten.” Es gebe Fälle, so Novotny, in denen die Karriere eines Talents ein abruptes Ende gefunden habe, weil ein interessierter Verein nicht bereit war, die festgeschriebene Ablöse zu bezahlen.
Söllinger dagegen sieht die Entschädigungen als “Schutz sowohl für Vereine als auch für Spieler. Für die Vereine, weil die Spieler nicht mehr so einfach abgeworben werden können. Und für die Spieler, weil die Vereine einen Wechsel nicht einfach untersagen können, sondern jemanden ziehen lassen müssen, wenn die nötige Summe gezahlt wird.”
Ohne Geld sind Transfers schwierig
Dass Spieler in Österreich nicht leicht zu bekommen sind, weiß auch Florian Hilgarth, stellvertretender Vorstand beim SV Freinberg. Der Club ist gerade auf der Suche nach einem guten Offensivspieler, was sich nicht zuletzt deshalb etwas schwierig gestaltet, weil die Freinberger nicht bereit sind, ähnlich hohe Summen zu zahlen wie andere Vereine. “Wir spielen in der untersten Klasse und wollen natürlich nach oben - aber nicht mit aller Gewalt”, sagt Hilgarth. Gerade bei ausländischen Spielern achte man darauf, dass sie eben nicht nur des Geldes wegen kommen, sondern sich auch im Verein integrieren. “Mit diesem Weg sind wir aber eher die Außnahme”, sagt Hilgarth. Bezüglich des neuen Stürmers werde man in den nächsten Tagen noch Gespräche führen. Dass es am Ende ein Angreifer aus Deutschland wird, ist durchaus möglich. Denn erstens ist im Verein noch eine Legionärsposition frei. Und zweitens würde sich Freinberg die Ablöse sparen und könnte das Geld in einen guten bayerischen Kicker investieren.